Welcome, January 15th, 2010:
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Am 26. Dezember 2004...
At dec.26.2004...
Elmar Kirchhoff
Rückblick
auf die Hilfeleistungen, insbesondere die internetbasierten, im
Hinblick auf die Tsunamikatastrophe Dezember 2004 im Indischen Ozean.
Hier Sprung auf (!)
Anregung an Organisationen u politisch Verantwortliche (!)
Die Tsunamikatastrophe im Indischen Ozean vom 26.12.2004 hat grosse Verwüstungen und menschliches Leid ausgelöst.
Doch auch die Hilfsbereitschaft war gross. Im unmittelbar materiellen Bereich kann z.B. im nicht nur diesbezüglich sehr informativen Wikipedia-Artikel nachvollzogen werden, dass staatliche Hilfen, aber auch private Spenden in erheblichem Ausmass geleistet wurden.
Neben den materiellen Spenden über bekannte Hilfsorganisationen wurde das Internet zusätzlich zu ebenfalls sehr engagierten Hilfsprojekten für die vor Ort Betroffenen von vielen benutzt, die z.T. auch sehr persönliche Bindungen in die betroffenen Regionen hatten.
Das Internet wurde von engagierten Privatpersonen auch genutzt, um
das Informationschaos weitest- und schnellstmöglich aufarbeiten zu
helfen.
Insbesondere die dankenswerterweise im Internet veröffentlichten
Verletzten- und Vermisstenlisten sowie Bilder von Verletzten und
Verstorbenen gaben den Angehörigen und freiwilligen Helfern die
Möglichkeit, sehr grosse Informationsquantitäten selbst zu
sichten und in etlichen Einzelfällen - vielfach auch traurige -
Gewissheit zu erlangen.
Unter teilweise widrigsten Bedingungen haben die Behörden aber
auch vor Ort eine letztlich sehr beeindruckend erfolgreiche
Identifikationsarbeit geleistet. Auch wenn die dortigen Kräfte
berufsmässig tätig waren - die wahrgenommenen Eindrücke
müssen doch von letztlich völlig normalen Menschen
verarbeitet werden.
Allen, die dort vor Ort - z.B. als Angehörige diverser
Kriminalämter - tätig waren, möchte ich meinen tiefen
Respekt aussprechen, eine letztendlich so hohe Aufklärungsquote
habe ich bei der dortigen Ausgangslage anfangs sicher nicht erwartet.
Dennoch - auch da bin ich mir sicher - war die Arbeit engagierter
privat-Helfer nützlich und in etlichen Fällen auch
entscheidend wichtig.
Ich möchte all diesen Helfern, die grösstenteils sehr
seriöse Arbeit geleistet haben, meine Anerkennung aussprechen. Es
war unter den sicher nicht glücklichen Ausgangsbedingungen auch
eine Freude, so freundliche Menschen wie die "beiden Stefans" von der
Asienflut.de (München), die übermenschlich fleissige und
bildbearbeitende Carol (Basel, helpangel.ch, helpangel.net,
thaicareyou.com) kennenzulernen. Auch die langstündigen Telefonate
mit Daniel (www.missing-people.name sind mir in angenehmer Erinnerung.
Oder mein ungebrochener Respekt vor den beiden Machern von
http://missing.antalys.net/ (Belgien) oder Frank von Thaicareyou.com.
Auch die Macher und Forumsmitglieder von www.flutopfer-forum.de haben
grosse Engagement bewiesen und ungezählt viele andere die sich
weltweit in den vielen Foren engagiert haben.
Nichtvergessen sind auch diejenigen, die unter persönlichen
Risiken zusätzliches Bildmaterial zur Verfügung stellte und
namentlich wohl nicht erwähnt werden wollen.
Ganz besonders habe ich aber die Zusammenarbeit mit Thomas von
Outburst.at (Wien) genossen, der in seiner klaren und pragmatischen Art
immer wieder Dinge auf den zentralen Punkt brachte.
Bei denen, die ich meinte kritisieren zu müssen, möchte ich mich insofern für Konfrontationen entschuldigen, als die auch dort geleistete gute Arbeit (auch weiterhin) Anerkennung verdient.
Insbesondere Vernetzungsfragen im Internet sind in der Balance von arbeitsfähiger Eigenständigkeit und offener Informationskultur nicht leicht zu realisieren, aber besser es entstehen Inseln des Engagement als nur allgemein verbreitete fromme Wünsche.
Dies an uns, doch weiteres auch an berufsmässige Organisationen und politische Krisenreaktionskräfte liegt mir schon länger noch auf der Seele:
Auch im politischen (internationalen und nationalen) Bereich und den
betroffenen Behörden war wirkliche Betroffenheit wie auch ein
teilweise brilliantes Engagement klar erkennbar - aber lernen sollte
man aus den Schwachstellen im Nachhinein aus jedem Fall.
Immerhin ist der Tsunami 2004 zwar in erster Linie eine Naturkatastrophe, aber schon in zweiter Hinsicht eine Informationskatastrophe und in dritter Hinsicht eine Koordinations- und Logistikherausforderung, der sich zwar engagiert, aber letztlich doch auch suboptinimal gestellt wurde.
Nein, es soll zum Schluss kein Sündenbock „durchs Dorf
getrieben“ werden, aber insbesondere internationale
Koordinierungen für Notfälle können sicher noch
verbessert und vorbereitet werden.
Ganz besonders die medizinische Erstversorgung ist vor Ort teilweise sehr beklagenswert und entsprechen fatal (!)
gewesen. Dies lag sicher nicht an der beeindruckenden Hilfsbereitschaft
der einheimischen Kräfte vor Ort, sondern z.B. schlicht in dem
Mangel an geeigneten Medikamenten (z.B. Antibiotika) begründet.
In einer Zeit, in der man mit Zivil- und Militärmaschinen
innerhalb weniger Stunden überall „hinjetten“ kann,
und Fallschirmabwürfe per Satelliten-gestützter
Ortsbestimmung auch sehr genau, selbst über unbekannten
Gelände, erfolgen können, ist von den technischen
Voraussetzungen sicherlich mehr machbar, als Dezember 2004 und Anfang
2005 geschehen ist. (Zus. Anmerkung v. 19.12.2005: Denken
wir in diesen Zusammenhängen auch an das Pakistan-Erbeben-2006 und
die weiterhin aktuellen Folgen, sowie an das solidarische Handeln
Pakistans mit westlichen Staaten. )
Allerdings sollten Regierungen weltweit auch darauf vorbereitet sein, im Gross-Katastrophenfall schnellstens abzuwägen, ob z.B. der Luftraum
effizient geöffnet wird, oder ob man tatsächlich
argwöhnen muss, dass böse Feinde die „vermeintliche
Gunst der Stunde“ für militärische Überfälle
missbrauchen würden.
Nebenbei an alle kriegs- und mordlüsternen Machthaber und auch
terroristische Spinner: Das menschliche Leben auf diesem kleinen
Planeten bietet alleine durch unplanbare Probleme, wie z.B. auch
Naturkatastrophen, wirklich ausreichend Raum, um auch das
abenteuerlichste Gemüt voll befriedigen zu können, ohne das
Leben und die Gesundheit anderer Menschen leichtfertig oder
vorsätzlich aufs "Spiel“ zu setzen. Und sonst bleibt ja auch
der Selbstmord, dann aber bitte ohne Attentat.
Doch zurück zur Tsunasmikatastrophe 2004: Zum Schluss noch einmal
meine Anerkennung an alle, die ehrlich bemüht waren, direkte Hilfe
zu leisten oder Schicksale aufzuklären sich bemüht und
alleine schon dadurch auch geholfen haben.
Ganz besonders möchte ich aber allen mein Beileid aussprechen, die Angehörige und Freunde verloren haben - allen, die jemand wirklich vermissen müssen.
Einige wenige der vielen habe ich persönlich gesprochen - der Verlust, so habe ich wahrgenommen, ist sehr schlimm, der Verlust und dabei die Ungewissheit ist noch schlimmer.
Allen, die keine Gewissheit erlangen konnten, gebührt sicher
nicht nur mein persönliches und besonderes Mitempfinden - ganz
besonders hier glaube ich die Einstellung und das Empfinden all der
weltweit engagierten Helfer auszudrücken.
Elmar Kirchhoff
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